(Mustermeldung) Viele Schnitzel-Varianten stehen zur Verfügung, jedoch gibt es ein Schnitzel, dass unangefochten auf Platz 1 steht. Es ist das Schnitzel "Lotsenboot" mit einer Campignion-Rahm-Sauce. Diese Sauce wird täglich frisch gekocht und besteht aus mehreren hochwertigen Zutaten. Allerdings müssen wir uns da etwas einfallen lassen, denn die Zutatenliste ist inzwischen teurer als das Schnitzel ansich.

Kapitänin Dr. Luise Schlaumeyer erklärt den Schnitzelpark:

Lotsenboot Die ersten Lotsen waren vermutlich Fischer, die von ortsfremden Seefahrern aufgrund ihrer Orts- und Revierkenntnisse für Lotsungen angefragt wurden. Mit dem Anwachsen des Seehandels während der Hansezeit wuchs der Bedarf an Lotsen. Im Laufe der Zeit wurde der Beruf des Lotsen professionalisiert. In Deutschland wurden im 17. Jahrhundert für erste Reviere Lotsenreglements und Lotsenexamen eingeführt. Für den Versetzdienst kamen je nach örtlichen Gegebenheiten Ruder- oder Segelboote zum Einsatz. Die technischen Fortschritte im Bootsbau fanden auch bei den Versetzbooten ihren Niederschlag. Es kam sogar zu speziellen Entwicklungen. Zu nennen sind bei den Ruderbooten beispielsweise die Cornish pilot gigs, mit denen noch heute jährlich stattfindende Weltmeisterschaften auf den Isles of Scilly durchgeführt werden. Bei den Segelbooten kamen ab Mitte des 19. Jahrhunderts die einmastigen Bristol Channel pilot cutter oder die zweimastigen Lotsenschoner auf. Sie ersetzten die noch früher gebräuchlichen Lotsenkutter und -galioten. Die Boote wurden auch auf Geschwindigkeit ausgerichtet, denn der Lotse, der als erster am zu lotsenden Schiff ankam, erhielt im Regelfall den Lotsauftrag und damit das Lotsgeld. Diese „freie Jagd“ wich 1756 bei den im deutschen Nordseeraum maßgeblichen Helgoländer Lotsen der Reihenfahrt oder Börtfahrt, die sich mehr oder weniger schnell in Deutschland und vielen europäischen Ländern durchsetzte. Im Rahmen der technischen Entwicklung begannen die Lotsengesellschaften im ausgehenden 19. Jahrhundert damit, dampfgetriebene Lotsenboote und -schiffe einzusetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich Motorboote und -schiffe durch. Das ist ein sehr interessanter Text über die Geschichte der Lotsen und die Entwicklung ihrer Boote! Er zeigt, wie sich der Beruf des Lotsen im Laufe der Zeit verändert hat, insbesondere durch den Anstieg des Seehandels und die technischen Fortschritte im Bootsbau. Die Erwähnung der verschiedenen Bootstypen, wie die Cornish pilot gigs und die Bristol Channel pilot cutter, verdeutlicht die Anpassungen, die vorgenommen wurden, um den Anforderungen des Lotsendienstes gerecht zu werden. Auch die Entwicklung von Ruder- und Segelbooten hin zu dampfgetriebenen und motorisierten Booten zeigt, wie wichtig Effizienz und Geschwindigkeit in diesem Beruf sind.